Herbstferien mit dem 417
Nach mehreren Fragen, was wir in den Herbstferien gemacht haben und wie der Schaden denn vorher genau aussah, hier die
Antwort:
Bei den Vorher-Fotos werden viele wohl eher enttäuscht sein, da es wenig spektakulär aussah. Der Schaden war (noch)
nicht so groß, dass es Probleme mit der Hauptuntersuchung gab. Aber es wäre natürlich auch nicht von alleine besser
geworden. Im Gegenteil: Ist das Blech der Verkleidung erst einmal „durch“, dann geht es rapide an die dahinter
liegenden Holme. Dies liegt daran, dass durch kleine Löcher zwar Wasser und Schmutz eindringen, aber die Teile
praktisch nicht mehr trocken werden. Dadurch steigt der erforderliche Sanierungsaufwand schnell enorm an.
Das obige Bild zeigt eine Roststelle am Radhaus vom Fahrgastraum aus. Das Bild unten zeigt die gleiche Roststelle
von außen, also quasi vom Reifen aus.
Im dritten Bild ist die gleiche Stelle am herausgetrennten „Schrott“ zu sehen.
Die ersten drei Bilder zeigten die Vorderseite des vorderen, linken Radhauses. Das gleiche Radhaus, jedoch hinter dem
Rad, zeigen diese beiden Bilder. Oben vom Fahrgastraum aus und unten vom Rad aus. Auch hier sieht der Rost nicht wirklich
dramatisch aus.
Die Hauben über den Rädern neben keine Kräfte von der Achse auf. Es sind also reine Radhäuser. Im Bereich der
Radhäuser hat der 417 zwei Probleme. Die Sitzuntergestelle über den Radhäusern sind mit den Radhäusern verschraubt. Zur
Versteifung der Radhäuser an diesen Stellen und zur Aufnahme der Gewinde für die Schrauben der Sitzgestelle wurden
zwei zusätzliche Bügel auf der „Reifenseite“ eingeschweißt. Zwischen den Blechen der Radhäuser und den Bügeln hat sich
erheblich Rost gebildet. Das zweite Problem ist der 27-jährige Unterbodenschutz. Er ist fest und brüchig geworden. An
den Bügeln und vor allem an den Außenblechen (zwischen Blechunterkante und Radhaus) ließ sich die Masse von Hand
abbrechen.
Zunächst haben wir alle alten Beschichtungen nahezu vollständig mit Drahtbürsten aus dem Radhaus entfernt. Danach haben wir das
verrostete Radhausblech und den gangseitigen Bügel heraus getrennt und als Ersatz für beides ein 6-mm-Blech (120 mm breit; 1.600 mm lang)
eingeschweißt. Da der zur Außenwand hin liegende Bügel nur hinter dem Rad verrostet war, haben wir anschließend die
hinteren 500 mm dieses Bügels mitsamt Radhausblech entfernt und ebenfalls durch ein neues Blech ersetzt.
Nach den Trenn- und Schweißarbeiten haben wir das gesamte Radhaus innen und außen mit Rostschutzfarbe gestrichen und
alle Kanten, Ecken und Schweißnähte mit Dichtmasse versiegelt. Im Fahrgastraum haben wir dann das Radhaus neu
lackiert, die Podeste und Sitze wieder eingebaut, sowie die Nahtstellen (Teppich / Wände) wieder versiegelt. Alle
alten Schrauben an Sitzen, Podesten und Verkleidungen im Radraum haben wir durch Edelstahlschrauben ersetzt.
Die nachstehenden sechs Bilder zeigen diese Arbeiten vom Fahrgastraum aus.
Bei allen diesen Fotos zeigen die „Seitenfilmanzeigen“ daneben, welche Arbeiten auf dem Foto bereits erledigt
sind und welche noch ausstehen.
Das Bild oben zeigt einen Teil des Radhauses von hinten. Die beiden neuen Radhausbleche und der neue Stahlwinkel zur
Aufnahme des Podestbodens sind bereits eingeschweißt. Das Radhaus, der Winkel und das geschweißte Außenblech sind
mit Rostschutzfarbe gestrichen. Als Nächstes wurden einige Ecken und die Schweißnähte versiegelt und danach musste
die gelöste Ecke des Teppichs im Podest wieder verklebt werden.
Auf der Außenseite haben wir das ganze Radhaus mit Bootslack (salzwasser- und schlagfest) gestrichen und mit
Unterbodenschutz gespritzt.
Die nächsten sechs Bilder zeigen die „Entwicklung“ des Radhauses von der Außenseite her.
Bleibt noch anzumerken, dass bei Weitem nicht nur das Rad abgeschraubt werden musste. Zudem mussten auch ein Holm
hinter dem Rad und mehrere Holme vor dem Rad / tief unterhalb der Hauptschalttafel durch neue ersetzt werden.
Auf dem Foto oben ist die neu eingeschweißte Holmkonstruktion vor dem Rad / unter der Hauptschalttafel zu sehen. Die
Beblechung haben wir nicht vergessen. Sie fehlt hier nur zu Fotozwecken noch.
Das untere Bild zeigt die gleiche Stelle aus dem Radkasten heraus. Allerdings ist die Konstruktion hier schon verblecht,
mit Rostschutzfarbe gestrichen und alle Hohlräume sind mit Hohlraumversiegelung „versorgt“ und mit Karosseriedichtmasse
verschlossen.
Die vorstehende Beschreibung bezieht sich ausschließlich auf das vordere, linke Radhaus. Auch alle Fotos zeigen nur
dieses eine Radhaus.
Nur so zur Erinnerung:
Der 417 hat insgesamt vier Radhäuser. Das einzig Schöne daran ist, dass wir die beiden Hinteren bereits 2011 gemacht
haben. Und in den Herbstferien haben wir neben dem Beschriebenen auch das vordere, rechte Radhaus saniert. Nun sind
wir wirklich froh, dass der 417 kein Gelenkbus mit sechs Radhäusern ist.
Verbraucht haben wir für die beiden vorderen Radhäuser etwa:
15 kg Stahl
3 Stahlbürsten
5 kg Rostschutz, Lack, Hohlraumversiegelung, Unterbodenschutz
5 Kartouchen Dichtmasse
1 Topf Kleber
Und bitte, bitte keine Fragen nach den Arbeitsstunden. Es dürfte besser sein, wenn wir darüber nicht nachdenken. ;-)
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